Der Gemeindeausschuss hat am Montag, 18. August 2025 die Umbenennung des Tschurtschenthalerparks in Paul-Tschurtschenthaler-Platz genehmigt. Zum einen, um in der Benennung den vollen Namen der für Bruneck bedeutenden Persönlichkeit Paul Tschurtschenthaler anzuführen, zum anderen, weil der Park nach den umfassenden Umgestaltungsarbeiten in den letzten Jahren zu einem Veranstaltungsplatz geworden ist.
Aber wer war Paul Tschurtschenthaler (1874 – 1941) überhaupt?
Auf der Webseite des Stadtarchivs steht über Paul Tschurtschenthaler:
Paul Tschurtschenthaler wurde 1874 als Sohn des Gottfried und der Anna Stemberger in Bruneck geboren. Nach dem Gymnasium in Brixen studierte er Natur- und Rechtswissenschaften in Innsbruck und trat danach in den Justizdienst ein. Er war zunächst Richter in Imst. Bereits 1909 gründete er dort ein Ortsmuseum und kaufte gemeinsam mit seinem Freund, dem Maler Thomas Walch, Ausstellungstücke zusammen, die gerade in jener Zeit ständig davon bedroht waren, von Antiquitätenhändlern massenhaft außer Landes verkauft zu werden. Noch vor dem Ersten Weltkrieg war Tschurtschenthaler Bezirksrichter im Sarntal, Landesgerichtsrat beim Kreisgericht Bozen und Grundbuchsanlegungskommissär. In dieser Zeit hatte er Gelegenheit, im südlichen Tirol weit herumzukommen, was sich in seinen zahlreichen Publikationen niedergeschlagen hat, von denen das Brunecker Heimatbuch und Bauernleben im Pustertal wohl die bekanntesten sind. 1912 gründete Tschurtschenthaler den Museumsverein Bruneck mit anfänglich 38 Mitgliedern. Nach seiner Versetzung nach Landeck aber begann der Niedergang des Museums, der natürlich auch durch den Ersten Weltkrieg bedingt war. In der Zeit des Faschismus wurde Tschurtschenthaler nach Turin versetzt und eröffnete danach eine Rechtsanwaltskanzlei in Bozen. 1933/34 zog er mit seiner Familie nach Bruneck, wo er als Grundbuchanlegungskommissar für die Bezirke Welsberg, Ahrntal und Enneberg sehr zurückgezogen lebte.